Dienstag, 30. Jänner 2018
Pünktlich landet die Lufthansa Maschine aus Frankfurt am internationalen Flughafen Tocumen in Panama City. Mit an Bord sind unsere Freunde Erika und Kurt, die uns 4 Wochen durch die San Blas Inseln begleiten werden.
Wir übernachten in der Nähe des Flughafens im
eine eher bescheidene Hütte mit spärlicher Ausstattung -
Mittwoch 31. Jänner 2018
Zum vereinbarten Zeitpunkt um 8:30 Uhr werden wir von unserem Taxifahrer Luis vom Hotel abgeholt. Anschließend geht es zum Supermarkt REY, wo wir unsere Vorräte wieder ergänzen können. In den San Blas ist die Versorgung doch sehr dürftig.
Nach 2 Stunden Aufenthalt geht es weiter zur Grenze zwischen Panama und Guna Yala. Obwohl das Gebiet der Kuna Indianer zu Panama gehört gibt es eine Grenzkontrolle. Unser Taxifahrer wird an der Grenze in ein langes Gespräch verwickelt und wir ahnen schon, dass es Schwierigkeiten gibt. Die Kunas, die einen speziellen Status haben, erlassen über den „Congreso“ eigene Gesetze, die in der Regel am gleichen Tag wirksam werden. Die Straße nach San Blas darf nur mehr von Kuna Indianern befahren werden, Panamesen benötigen eine Genehmigung um US$ 295,- pro Monat, egal ob das Taxiunternehmen Gäste hat oder nicht. Selbstverständlich ist diese Genehmigung nicht an dieser Grenze erhältlich. Ausnahmen gibt es natürlich auch nicht. Wir müssen das gesamte Gepäck, aber vor allem den gesamten Einkauf aus dem Auto hieven und es wird ein Kuna-Taxi für uns bestellt. Nach einer halben Stunde kommt dieses Taxi und unsere Sachen werden auf der Ladefläche verstaut. Die Ladebordwände haben keine Halterungen mehr, daher wird alles mit Seilen verzurrt –
Die Straße ist sehr eng und kurvig, es geht steil bergauf, steil bergab und zahlreiche Schlaglöcher beuteln uns Fahrgäste ganz schön durch.
Endlich an dem Punkt angekommen, von wo aus wir mit einem Wassertaxi (Lancha) zur Tifricat gebracht werden sollen, kommt die nächste Überraschung. Da es starken Wind, Welle und zusätzlich Regen gibt, ist niemand bereit diesen Transport zu übernehmen. Der Taxifahrer meint, er ladet jetzt alles ab und wir sollen schauen wie wir weiterkommen.
Fritz will ihm zu verstehen gegeben:
Die Diskussion wird immer heftiger, aber niemand erklärt sich bereit uns zu führen.
Nur wenige Autominuten entfernt gibt es eine zweite Stelle, wo Lanchas abfahren.
Der Taxler fährt uns dort hin. Auch da gibt es wieder heftige Auseinandersetzungen, aber diesmal sind wir erfolgreich. Zwar zu stark überhöhten Preisen, aber immerhin, rafft sich ein Lanchateam (sind immer 2 Personen) auf, uns zu den Lemmon Cays zu bringen.
Nach der einstündigen Überfahrt ist alles vollkommen durchnässt, bis auf zwei wasserfeste Rucksäcke, in dem glücklicherweise ein Notebook überlebt hat.
Endlich auf der Tifricat angekommen,
und Urlaubsstimmung kommt bei Erika auf.
Nun wird versucht alles irgendwie trocken zu legen,
Donnerstag 1. Februar 2018
Alle Bemühungen, die vom Regen und Meerwasser durchnässte Wäsche zu trocknen, scheitern an der hohen Luftfeuchtigkeit.
Doch an Land gibt es hier auf der Insel Tiadup eine Waschmaschine, daher wird alles zusammengepackt und der Wäscherin übergeben.
Das Wetter beginnt sich zu beruhigen und am blauen Himmel halten die Pelikane nach fetter Beute Ausschau
Am Abend gibt es einen hervorragenden
Freitag, 2. Februar 2018
Der Törn mit Erika und Kurt beginnt! Um 10:00 Anker auf und Segel setzen und zum ersten Ziel zu den Naguargandup Cays. Unser Eisen fällt vor der San Blas Insel
Samstag, 3. Februar 2018
Hinein ins Dinghi und auf zur Inselbesichtigung.
Salardup ist durch das 12 Kilometer lange Riff
Diese von wenigen Touristen besuchte Insel lädt mit ihrem feinen Sand zum Boccia spielen ein.
Nach dieser sportlichen Betätigung haben wir ein erfrischendes Getränk bitter nötig.
Am späteren Nachmittag kommt noch ein Kunaboot und bietet uns frisches Obst und Gemüse an.
Einige der frischen Orangen und Grapefruits werden sofort gepresst und mit einem kleinen Schuss Rum verfeinert als hervorragender Sundowner serviert.
Aus dem erstandenen Gemüse wird von den Mädels ein leckeres Erdäpfelgratin mit Würsteln zubereitet.
Sonntag, 4. Februar 2018
Wir ziehen weiter und segeln in der Abdeckung des Riffs ganz gemütlich nach Morbedup (Canbombia).
Unterwegs tritt das ein, wovor sich Fritz schon seit Jahren fürchtet – der Autopilot gibt seinen Geist auf. Nun heißt es mit der Hand steuern. Gott sei Dank ist das Ziel nicht so weit entfernt und wir finden bald einen Ankerplatz.
Drei Familien leben auf Canbombia -
Der Schlafbereich besteht üblicherweise aus einem Raum mit Hängematten - wurde uns aber verständlicherweise nicht gezeigt. Die Männer fischen oder jagen sonstige Meerestiere,
Der Rest der Familie wäscht die Wäsche
Und die Kleinen?
Ein vorbeifahrender Fischer offeriert uns
Nach unserer Zustimmung tötet er die Viecherln
Die Reinigung und Zerteilung wird von Fritz vorgenommen
Nach dem Essen nimmt Fritz per Funk Kontakt zu Herbert von der Segelyacht Kali Mera auf und schildert sein Problem mit dem Autopiloten. Herbert erklärt sich spontan bereit uns zu helfen.
Montag, 5. Februar 2018
Es sind knapp über 3 Meilen nach Esnasdup, wo die Kali-Mera vor Anker liegt. Also nichts wie hin. Esnasdup ist wohl einer der schönsten Ankerplätze des gesamten San Blas Archipels.
Herbert kommt an Bord und bespricht das Autopilot-Problem mit Fritz. Seiner Meinung nach liegt die Ursache am Steuerungscomputer, der darauf hin sofort ausgebaut wird.
Glücklicherweise hat Herbert einen Reserve-Autopiloten - ein ähnliches Modell - und stellt seinen Steuerungscomputer leihweise zur Verfügung. Mit etwas Bauchweh und zusätzlichen Sicherungen wird dieser Teil eingebaut und man staune – es funktioniert. Vielen vielen Dank lieber Herbert!
Unser defektes Steuerungsgerät nimmt er mit und wird in Österreich zu einem Spezialisten gebracht und kann hoffentlich repariert werden.
Dienstag, 6. Februar 2018
Heute treffen sich alle Ankerlieger von Esnasdup zu einem Picknick auf der nahe gelegenen winzigen Insel Gorgidup.
Die meisten Leute bringen kalte Imbisse oder Mehlspeisen mit. Das Tifricat-Dinghi wird zum Buffet umfunktioniert.
Mittwoch, 7. Februar 2018
Wir verlassen Esnasdup und segeln nach Green Island. Auf diesen knapp 4 Seemeilen können wir den Autopiloten testen und sind sehr froh darüber, dass alles wieder super funktioniert.
Auf diesem Ankerplatz trifft sich wieder die österreichische Community
Zeitig in der Früh haben knapp neben unserem Ankerplatz einige junge Männer sehr erfolgreich gefischt. Diese Kunas verkaufen uns nun für ein paar Dollar drei Thunfische
Aus den Köpfen, Schwänzen und Gräten wird eine Fischsuppe gekocht.
Die Filets vom Thunfisch werden roh als Sushi gegessen, der Rest
Am Abend dürfen wir noch einige Gäste auf der Tifricat begrüßen
Donnerstag, 8. Februar 2018
Heute ist Waschtag auf der Tifricat!
Nach diesem arbeitsreichen Tag gibt es natürlich wieder etwas Leckeres zum Essen und nach der Hauptspeise
Freitag. 9. Februar 2018
Anker auf und weiter zur Ortschaft Nargana - hier wollen wir versuchen, einige Lebensmittel zu ergattern.
Am Hauptplatz wird sichtlich ein Fest vorbereitet
Anschließend marschieren wir wieder über die Brücke zurück nach Nargana. Interessanter Weise hat die Brücke auf dieser Seite einen anderen Namen
Bevor wir auf die Tifricat zurückfahren, kehren wir noch
Als Haustier wird ein kleines Äffchen gehalten, das
Die Qualität der Speisen ist in Ordnung, der Preis auch, aber leider neigen die Kuna Indianer dazu, jegliches Essen zu Tode zu brutzeln
Samstag, 10. Februar 2018
Wir engagieren gemeinsam mit Eva und Hans von der Tangaroa eine Lancha mit Fahrer und lassen uns in den Rio Diablo führen.
Im Uferbereich leben einige
und sogar - wenn auch schwer erkennbar -
Nach zirka einer Stunde Fahrt gehen wir ein Stück in den Urwald hinein
vorbei an einem sehr kleinen Friedhof
Sonntag, 11. Februar 2018
Da wir nach dem Eintreffen des Versorgungsschiffs doch noch einige Lebensmittel bekommen, segeln wir zurück nach Green Island.
Die uns bereits bestens bekannte Bucht soll uns vor einer herannahenden Starkwindfront schützen.
Aus der frisch gekauften ganzen Henne (mit Kopf und Krallen) kreiert Erika zuerst ein köstliche Hühnersuppe und dann ein wunderbares Gericht:
Zum Abendessen kommt auch unser Segelfreund Heini
die sofort durch die Dachluke das Geschehen in der Küche beobachtet
Als Nachspeise werden kleine Bananen flambiert
Dienstag, 13.Februar 2018
Da in Green Island durch den starken Wind am Ankerplatz die Seitenwellen unsere Tifricat doch unangenehm ins Schaukeln bringen, verlegen wir uns nach Esnasdup.
Mit dem Dinghi erkunden wir die Inseln und Erika sammelt diverses Strandgut
Nach einigen erholsamen Relextagen, die wir mit Lesen und Schwimmen verbringen, segeln wir am
Mittwoch, 14. Februar 2018
weiter, vorbei an teilweise bewohnten Inseln
aber auch unbewohnten Inseln
und erreichen
Auch auf dieser Insel werden Hütten zum Übernachten angeboten.
Beim unfreundlichen Kuna Indianer (haben wir bis jetzt noch nicht erlebt!) trinken wir trotzdem ein Bier
und sind froh, hier nicht residieren zu müssen.
Donnerstag, 22. Februar 2018
Nach einer ziemlich schaukeligen Nacht vor Gunboat Island verlassen wir diesen unsympathischen Ort und segeln zu den Lemmon Cays.
Die gemeinsame Zeit mit unseren Freunden, zumindest auf der Tifricat, neigt sich so langsam dem Ende zu, daher lädt heute Fritz die Crew ins Restaurant
Während wir auf das Essen warten, sind wir von Kindern umringt,
Freitag, 23. Februar 2018
Die Lemmon Cays bestehen aus mehreren Inseln, wobei Naguarchirdup (was für ein Zungenbrecher!) durch seine urige Bar bekannt ist.
Die Einrichtung der Bar wurde aus einem gestrandeten Schiff entnommen -
Manchmal fragt man sich wirklich, woher die Einheimischen den Strom beziehen?
Samstag, 24. Februar 2018
Heute führt uns der Weg nach Acuadup, eine Insel, die unweit vom Festland Panama liegt.
Vorbei an
und der sehr traditionellen Ortschaft
erreichen wir unser Ziel
Da es für Erika und Kurt der letzte Tag an Bord der Tifricat ist, fahren wir an Land um diese Ortschaft zu erkunden.
Da kaum Touristen ist dieses abgelegene Dorf kommen, werden die Molas hier wesentlich günstiger angeboten
Auch an diesem ursprünglichen Ort können es Amerikaner nicht lassen und müssen dieses Volk zum christlichen Glauben bekehren. Zu diesem Zweck haben die Baptisten eine Kirche gebaut, die
Am Abend werden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.
Sonntag, 25. Februar 2018
Mit Johnny aus Nargana, der Transporte organisiert, haben wir vereinbart, dass das Wassertaxi uns um 08:30 Uhr von der Tifricat abholt. Nach schriftlicher Urgenz über WhatsApp fährt die Lancha kurz nach 09:00 Uhr vor. Der weitere Transport mit dem Taxi nach Panama City ist problemlos. Nach einer 2 ½ stündigen Fahrt treffen wir in unserem Hotel ein.
Nach dem Einchecken brechen wir auf Panama City zu besichtigen.
Wir bummeln durch die fast vollständig neu restaurierte Altstadt, man nennt sie hier
Auf einer Dachterrasse gönnen wir uns
und den phantastischen Ausblick auf die
Kurz vor Sonnenuntergang erhaschen wir noch einen Blick auf die riesige Stahlbrücke, die über den Panamakanal führt.
Montag, 26. Februar 2018
Wir mieten uns einen Leihwagen und kämpfen uns durch die überfüllten Straßen der Stadt
vorbei an den Wolkenkratzern die vorwiegend Banken beherbergen
Wir fahren weiter zu einem der Wahrzeichen von Panama City. Das durch seine dekonstruktivistische Bauweise berühmte Biomuseum
ist leider heute (Montag) geschlossen.
Anschließend geht es zum Panama Kanal, zur
Wir haben die Gelegenheit das Absenken der letzten Staustufe in den Pazifik zu beobachten.
Dienstag, 27. Februar 2018
Heute am Nachmittag treten Erika und Kurt ihren Rückflug über Frankfurt nach Graz an. Auf dem Weg zum Flughafen besuchen wir noch die Ausgrabungsstätte der ursprünglich alten Panama Stadt
Auf dem Weg zum Flughafen passieren wir
Der Abschied von Erika und Kurt fällt uns nicht leicht.
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Alles Liebe,
die Tifricat-Crew
Gitti & Fritz